Im Rahmen der Schulpartnerschaft mit der MS Manesova Stribro verbrachte die Klasse M9 vom 13.11. bis 17.11.2017 eine gemeinsame Woche mit 20 Schülern der achten und neunten Jahrgangsstufe aus Tschechien. Begleitet wurden sie von Klassenlehrer Armin Karwath und Förderlehrerin Doris Pensky. Im Mittelpunkt stand das Projekt „Leben? – Stil-Frage", in dem es um ein ökologisches, gesundes Leben geht. Auch konnten neue Freundschaften geknüpft und alte, bekannte vertieft werden.
Nach der Anreise nach Rybnik/CZ bezogen die Schüler ihre Zimmer im Hotel.
Danach wurden sie von den Teamern Magda, Monika, Petr, Ondra, Jakub und Jitka begrüßt und anschließend in den Plan der Woche und die Verhaltensregeln eingeweiht. Im Fokus des ersten Tages stand das Kennenlernen der unbekannten Schüler aus dem jeweiligen Nachbarland mit Hilfe von Selbstportraits. Anschließend wurden einige Begriffe aus dem Wortfeld Ernährung im „Chaosspiel" bearbeitet und gelöst. Mit Feuereifer waren alle Gruppen dabei, nur ganz knapp gewann die Gruppe von Max, Viktor, Leo, Dennis, Pepa, Marek, Filip und Pepa.
In Form von „Facebook-Einträgen" bekamen die Teamer, wie künftig jeden Abend, Rückmeldungen der Teilnehmer.
Der Dienstag begann mit der Frage „Jak es mas?"-„Wie geht es dir?"
Die Antwort war oft „dobre"-„gut".
So motiviert starteten die Gruppen in die Projektarbeit. Nachdem die Themen
Mein Leben, mein Körper
Ernährung früher und heute
Work-Life-Balance
Vegetarisch und „normales" Essen
Blauer Planet
Regionale Lebensmittel
vorgestellt, die möglichen Präsentationsformen besprochen und die Gruppen ausgelost worden waren, ging es an ein erstes Brainstorming.
Im Anschluss daran suchten sich die Schüler Informationen aus Texten und anderen Materialien. Dabei tauchten die ersten Probleme sprachlicher Natur auf. Hier konnten die Teamer helfend eingreifen.
Am Nachmittag ging es vor allem um nonverbale Kommunikation, kombiniert mit Vertrauensübungen. So standen sich zwei Partner gegenüber, streckten ihre Arme aus und ließen sich aufeinander zufallen, sodass sich die Handflächen trafen. Danach bildete eine Kleingruppe einen Kreis, in der Mitte befand sich ein „Blinder", der sich von der Gruppe wie ein Pendel hin und her bewegen ließ. Es folgten noch ähnliche Spiele, in denen man Vertrauen schenken und erfahren durfte.
Besonders großen Spaß bereitete den Schüler das Teamspiel „Über den Fluss", bei dem zwei Gruppen gegeneinander antraten. Beide bekamen 10 Steine (Blätter), mit Hilfe derer sie über einen imaginären Fluß gelangen sollten. Schwierigkeit: Steine, auf denen für einen Moment keiner stand, wurden sofort „weggeschwemmt". Anschließend gab es eine Diskussion über das Finden der Lösungsstrategien: Ist es besser, wenn ein „Chef" bestimmt oder wenn die gesamte Gruppe zusammenarbeitet?
Es folgte ein Spiel, bei dem sich die Schüler sehr nahe kamen. Jeder bekam ein Blatt, auf dem er stand, dann wurden nach und nach immer mehr Blätter von den Teamern entfernt. Die Schüler waren gezwungen, sich den Platz einzuteilen. Am Ende befanden sich alle Schüler, zum Teil huckepack auf der Hälfte der ursprünglichen Blätter, dicht an dicht.
Am dritten Tag wechselte der Schauplatz. Nach dem Frühstück ging es in die Jugendbildungsstätte nach Waldmünchen. Da das frühere Schloss ein sehr verwinkelter Bau ist, bekamen die beiden Gruppen zunächst eine Hausführung zur besseren Orientierung.
Vor dem Mittagessen wurde noch Jeopardy zum Thema „Wieviel Zucker versteckt sich in unseren Grundnahrungsmitteln?" gespielt.
Am Nachmittag war die Kochshow „The Taste" zu Gast. Unter der gekonnten Anleitung der Chefköchin des Hauses bereiteten die Schüler Pfannkuchen/Palacinky und Smoothies zu. Besondere Würze bekam die Kochshow, besonders für die deutschen Schüler, durch den herben Charme der Chefköchin.
Nach der Zubereitung durfte die Jury, bestehend aus Teamern und Lehrern, ihr fachkundiges Urteil abgeben.
Am Abend kamen sich einige Jungs und Mädels beim Tanzen zur selbstgewählten Musik näher. Auch die Lehrer hielt es nicht auf ihren Plätzen. So schwangen Herr Karwath, Frau Pensky und die tschechische Kollegin begeistert das Tanzbein.
Den Donnerstagvormittag arbeiteten die Schüler an drei Stationen zum Thema Ökologie.
Station 1 thematisierte den Stromverbrauch verschiedener Kontinente im Verhältnis zur Einwohnerzahl.
Erkenntnis: Der einzelne Bewohner Nordamerikas und Europas verbraucht im Vergleich zu einem Asiaten oder Afrikaner erheblich mehr Strom.
An Station 2 füllten die Schüler einen Fragebogen zu ihrem persönlichen ökologischen Verhalten aus. So entstand der persönliche ökologische Fußabdruck. Sie stellten bei der Auswertung fest, wieviele Erden jeder Einzelne bei ihrer/seiner aktuellen Lebensweise verbraucht.
Thema der Station 3 war „Was ist mir im Leben wichtig?"
Die Schüler wählten aus Begriffen ihres Lebensumfeldes die für sie zehn wichtigsten aus. Danach sortierten sie diese nochmals nach Wertigkeit.
Auf den Plätzen Eins bis Drei landeten in allen Gruppen die Familie, Gesundheit,
Freund, Glück und Liebe. Erstaunlicherweise spielte bei den meisten Jugendlichen eine intakte Umwelt eine untergeordnete Rolle.
Der Nachmittag begann mit einem temporeichen Warming Up. In einem Stuhlkreis traten zwei Gruppen gegeneinander an. Die Aufgabe war, sein eigenes Kissen schneller in der Gruppe zu bewegen als der Gegner. Die Schüler hatten so viel Spaß, dass sie das Spiel noch zweimal wiederholten. Immer gewann das „grüne Kissen".
Bis zum Abendessen setzten sie das in Tschechien begonnene Projekt in die Tat um. Unterstützung erfuhren sie von den Teamern. Ganz gespannt erwarteten die Lehrer und Teamer die Präsentationen am Freitag.
Nach dem leckeren Abendessen erwarteten die Lehrer Armin Karwath, Doris Pensky und Zdenka Barnasova die 44 Schülerinnen und Schüler zur Nachtwanderung um den Perlsee bei Waldmünchen. Ausgestattet mit Fackeln genoss die Gruppe die Bewegung in der herrlichen Abendluft.
Danach trafen sich die (tschechischen) Jugendlichen zum gemeinsamen Musizieren und Singen im Schlosskeller. Toll war die Interpretation von „More than Words" von Klaudia, die sich selbst auf der Gitarre begleitete. So ließ man bei deutschen, tschechischen und englischen Liedern den letzten gemeinsamen Abend ausklingen.
Am Freitag stand dann die Präsentation der Arbeiten auf dem Plan. Die Gruppen stellten in einem Trailer, einer Foto-Story, einer PowerPoint-Präsentation oder einem Kurzfilm ihre Ergebnisse zu den sechs Schwerpunkten des Projekts vor.
So lernten die Schülerinnen und Schüler mit Hilfe von Computern, Tablets, Digitalkameras und anderen neuen Medien kleine Kunstwerke zu produzieren.
Abschließend bewerteten die Teilnehmer des Seminars anhand eines mehrseitigen Feedback-Bogens die Woche unter dem Motto „Zivot? Otazka Stylu! Leben? Stil-Frage!"
Nach dem gemeinsamen Mittagessen und einer herzlichen Verabschiedung begaben sich die beiden Gruppen auf den jeweiligen Weg in die Heimat.